Adventsfenster

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„Wie die Nacht flieht vor dem Morgen“ - Die KiTa St. Apollonia in Aachen-Eilendorf lädt Kinder, Eltern, Großeltern, Freunde der KiTa und die Pfarrei zu einem Wortgottesdienst im Advent in die Kirche ein 

2015 war die KiTa St. Apollonia zum ersten Mal mit einem „Adventsfenster“ dabei. Rechtzeitig vorher haben wir mit den Kindern in der KiTa die Vorbereitungen begonnen und uns eingehend mit dem Bilderbuch „Dunkel“ von Lemony Snickert

auseinander gesetzt. Es erzählt wie Leo, der kleine Held, die Angst vor der Dunkelheit verliert. Wir haben Lieder geprobt, eine „Überraschung“ vorbereitet und mit unserer Gemeindereferentin einen Wortgottesdienst geplant.

Dann war endlich unser Termin da! Die Glastüren am Eingang zur Kirche waren mit Tüchern verhangen. Der Innenraum war dunkel, die Kerzen am Adventskranz brannten noch nicht. Zusätzlich hatten wir eine große rote Kerze als Symbol für Jesus aufgestellt. Wir hatten mit Klebeband die Umrisse eines großen Sterns im Altarraum auf den Boden geklebt und Gläser zum sicheren Aufbahren von Kerzen für die Kinder unter den reservierten Plätzen für die Eltern versteckt. Es gab Liederzettel mit einer 3D-Postkarte mit einem Kerzenmotiv und dem Spruch „Es ist besser ein Licht anzuzünden, als über die Finsternis zu klagen“. Sie waren als „give away“ für die Erwachsenen gedacht. Für die musikalische Gestaltung waren ein kleiner Chor, drei Mädchen aus der Pfarrgemeinde und ihre Mutter zum Vor- und Mitsingen, ein CD-Player, Verstärker und Mikros da.

Zunächst saßen die Kinder bei ihren Eltern in den Bänken. Nach der Begrüßung sangen wir das Lied von den dicken roten Kerzen und zündeten dabei den Adventskranz mit Hilfe der Kinder an. Dann folgte ein Anspiel zu unserem Bilderbuch. Bereits an einem Elternabend hatten wir die Eltern gebeten für unsere Feier alle Kinder hell, am besten weiß zu kleiden. Zusätzlich hatte eine Kollegin für jedes Kind einen schwarzen Umhang genäht. Zunächst stellten die Kinder das Dunkel dar. Anschließend liefen sie in die Sakristei, warfen dort hastig ihre dunklen Umhänge ab und kamen weiß gekleidet als „Kinder des Lichts“ in die Kirche zurück. Den Abschluss bildete ein Lichtertanz. Dann wurde das Lied Nr. 787 aus dem Gotteslob gesungen, dessen Refrain mit den Worten „So wie die Nacht flieht vor dem Morgen“ beginnt

Danach führte unsere Gemeindereferentin ein kurzes Gespräch mit den Kindern über Dunkelheit und Licht. Die Kinder wussten sehr gut, dass Dunkel manchmal Angst, Licht aber froh und sicher macht. Manche Menschen sind wie Licht, sie machen froh und sicher. Jesus hat für Menschen das Dunkel hell gemacht. Er war wie ein Licht für die Menschen in dunkler Zeit. Das feiern wir an Weihnachten. Darum wurde unsere große rote Kerze als Jesus-Kerze in die Mitte des Sterns gestellt.

Anschließend luden wir die Eltern mit ihren Kindern ein,sich zusammen mit ihren Kindern ihr Weihnachtslicht an der Jesus-Kerze zu entzünden und dann einen Platz in dem großen Stern auf dem Boden zu geben. Dazu spielte Musik. Das Bild, das so entstand, deutet unsere Gemeindereferentin so: „Wir sehen den Stern in unserer Mitte. Jesus ist in der Mitte, wir haben unser Licht an ihm angezündet. Durch Jesus und auch durch uns wird es heller hier. Wir sehen und dürfen glauben: Jesus ist das Licht, das Weihnachtslicht und deshalb feiern wir Weihnachten.“

Den Abschluss unserer kleine Feier bildete das Lied „Ja, dann ist Advent“ mit seinem Refrain Kommt, wir schauen in das Licht“ und ein frei formuliertes vorweihnachtliches Segensgebet.

Anschließen gaben wir die verhangenen Türen am Eingang frei und zeigten so unser Adventsfenster. Es war von den Kindern liebevoll mit Transparentpapier zum Thema Licht und Dunkel gestaltet worden.

Unser Adventsfenster durfte bis ins neue Jahr hinein weiter gezeigt werden. Es wurde von einer Beschreibung erläutert, die ganz in seiner Nähe auf einer Staffelei aufgestellt war. Unser Anspiel und unseren Lichtertanz haben wir noch zwei weitere Male zeigen können. In der Gemeinde St. Apollonia trifft sich regelmäßig ein Generationencafé, das unsere Kita jedes Jahr zum Jahresanfang einmal zu sich einlädt. Dies eine Mal haben wir uns in der Kirche verabredet, um dort unser Spiel zeigen zu können. Eine weitere Gelegenheit ergab sich im Januar im Rahmen der Visitation, als unser Weihbischof zu uns in die Einrichtung kam. Aus diesem Anlass haben wir zusätzlich die Senioren und Seniorinnen eingeladen, die sich sonst im Rahmen einer Tagespflegeeinrichtung im nahe gelegenen Gemeindezentrum treffen.

Das “Adventfenster“ ist eine Aktion der evangelischen und katholischen Gemeinden in Eilendorf und Rothe Erde. An jedem Abend im Advent gibt es einen anderen Treffpunkt an einem gestalteten Fester, einen Impuls zum Nachdenken, Getränke und etwas zu Essen und die Einladung zum Zusammensein. Uns war es in diesem Jahr eine willkommene Gelegenheit, um deutlich zu machen, dass sich unsere KiTa weiterhin als ein Teil der Pfarrei versteht, auch wenn diese nicht mehr die Trägerschaft wahrnimmt, weil diese auf pro futura, den gemeinnützigen Träger katholischer Tageseinrichtungen für Kinder der Regionen Aachen-Stadt und Aachen-Land übergegangen ist. Seit 2010 ist die Gemeinde St. Apollonia ein Teil der Pfarrei St. Severin. Wir sind froh, dass eine der Gemeindereferentinnen auch weiter mit uns zusammenarbeitet. Bereits seit 2008 gibt es kein Pastoralteam und kein Pfarrbüro mehr in unmittelbarer Nähe.

Erzählt von Nicole Reuter, Leiterin der Kath. KiTa St. Apollonia

Text Gabriele Eichelmann

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