Nikolaus

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Alle Jahre wieder kommt der Nikolaus, zieht, wenn alle schlafen, leis' von Haus zu Haus – Die Nikolausfeier in der Kath. KiTa Arche Noah – Aachen Driescher Hof

Gleich zu Beginn des neuen Kindergartenjahres hat uns der Elternrat eine besondere Aktion zum Nikolaustag vorgeschlagen und damit das ergänzt, was wir schon seit Jahren mit den Kindern tun. Dadurch ist für die Kinder das Fest noch spannender, aufregender, geheimnisvoller und beeindruckender geworden.

Wir putzten mit den Kindern zusammen ihre Gummistiefel. Für die Eltern des Elternrates besorgte ich all das was sie für ihr Projekt brauchten.Die Mutter, die die Aktion angeregt hatte bekam den Schlüssel der KiTa. So konnte der Elternrat alles in Ruhe vorbereiten.

Am Morgen brannten in der KiTa statt Lampen Lichterketten und tauchten das ganze Haus in ein warmes, geheimnisvolles Licht. Zusätzlich verbreitete leise, instrumentelle Musik eine ruhige, meditative Atmosphäre. Auf den Fenstern waren Winterlandschaften zu sehen, die künstlicher Schnee dorthin gezaubert hatte. Das Großartigste waren aber die Fußspuren, die große Gummistiefel mit Fingerfarbe überall auf den Fußboden gedrückt hatten und die in alle Räume führten. Durch all das wurden die Kinder sehr neugierig und aufgeregt, sobald sie die KiTa betraten. Die Eltern, die ihre Kinder begleiten, reagierten ähnlich. Manche blieben auch länger als sonst, weil sie zusammen mit ihren Kindern den Spuren nachgehen und ein Geheimnis entdecken wollten. Die Spuren führten auch in die Gruppenräume. Dort waren die Nebenräume verschlossen. In den Gruppen waren unsere Tische zu einer großen Tafel für ein gemeinsames Frühstück gedeckt, wie es bei uns am Nikolaustag üblich ist. Die Tische waren mit Tannengrün und Nüssen dekoriert. Um 9.30 Uhr aßen wir mit den Kindern das von zu Hause mitgebrachte Essen in großer Gemeinschaft.

Anschließend wurde die Nikolauslegende vorgelesen und ein Kind verkleidete sich als heiliger Nikolaus und bescherte die anderen. Dazu wurde die Tür des Nebenraumes geöffnet, in dem die geputzten Stiefel gefüllt mit einem Tütchen voll Süßigkeiten standen. Damit war auch für den letzten Zweifler bewiesen, dass der „richtige“ Nikolaus in der Einrichtung gewesen sein musste.

In den Jahren zuvor, hatte ich mich vor den Kindern als heiliger Bischof verkleidet. Obwohl sie mir beim Verkleiden zugesehen hatten, war ich sofort für sie der „richtige“ Nikolaus. Der gleiche Effekt stellte sich auch bei unseren Kinder-Nikoläusen ein. Ob es den Nikolaus gibt oder nicht, machen wir nicht zum Thema. Wir feiern mit den Kinder den heiligen Bischof Nikolaus aus Myra, von dem wir lernen können, zu Kindern, Armen und Hilfebedürftigen gut zu sein. Den Rest überlassen wir den Eltern.

Nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern, der Elternrat und die Erzieherinnen hatten viel Freude an unserem Fest. Wir werden es sicher wieder genauso machen.

Wir hatten die Elternschaft vorher nicht eingeweiht, es gab dazu auch kaum Nachfragen. Einige kannten schon die bisherige Praxis, weil ihr 2. oder 3. Kind unser Einrichtung besucht. In unserem Einzugsgebiet gibt es vier städtische und unsere katholische Einrichtung. Mit dem Unterzeichnen des Betreuungsvertrages erklären sich auch die anders gläubigen Eltern bereit, unser religionspädagogisches Konzept zu akzeptieren und zu respektieren. Das heißt auch: diese Kinder nehmen an allen Aktivitäten und Festen teil. Wir respektieren natürlich andere Religionen und versuchen z.B. bei der Zubereitung von Speisen oder beim Verteilen von Süßigkeiten Rücksicht zu nehmen. Deshalb haben unsere „Nikolaushelfer“ eine Liste bekommen, welche Süßigkeiten in welche Stiefel durften. 

Erzählt von Helene Schüller, Standortleiterin der Kath. KiTa Arche Noah

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