Sternsinger

Respekt für dich, für mich, für andere! – Das Kath. Familienzentrum St. Mariä Heimsuchung, Kohlscheid-Kämpchen macht bei der Sternsingeraktion mit 

Seit vielen Jahren beteiligt sich unsere Gemeinde an der Sternsingeraktion des Kindermissionswerks. Unser Familienzentrum ist immer auch mit den Vorschulkindern dabei. Von der Pfarrei erhalten wir Gewänder, Kronen, Sterne und Sammelbüchsen.

Uns ist es wichtig, dass die Kinder gut vorbereitet sind. Weil die jeweiligen Vorschulkinder im Jahr davor noch nicht dabei waren, müssen wir in jedem Jahr ganz von vorne anfangen. Schon vor Weihnachten werden die Kinder mit der Geschichte von den Sterndeutern aus dem Morgenland bekannt gemacht. Wir beschäftigen uns dann auch mit den Geschenken, die sie dem Jesuskind mitbringen: Gold, Weihrauch und Myrrhe (Mt 2,1-12). Das finden die Kinder sehr interessant. Außerdem lernen sie immer das Lied „Stern über Bethlehem“.

In jedem Jahr steht ein anderes Land und ein bestimmtes Thema im Mittelpunkt. 2016 waren das Bolivien und das Thema Respekt. Das Kindermissionswerk hat auch diesmal gute Materialien zusammengestellt. Wir haben uns auf der Karte angesehen, wo Bolivien liegt und wissen jetzt, wie weit das Land von Deutschland entfernt ist. Dann haben wir eine DVD mit dem Reporter Willi Weitzel von „Willi will's wissen“ angesehen, der für die Sternsinger in Bolivien war. Dort fand er heraus, wie die Kinder auf dem Land und wie die Kinder in der Stadt leben. Er hat für uns erfahren, warum viele Kinder indigener Herkunft in den Städten diskriminiert werden, was das für sie bedeutet und wie man Kindern Mut machen kann, stolz auf sich zu sein, Respekt vor sich selbst und vor anderen zu haben. Anschließend haben wir das Leben der Kinder in Bolivien und unser Leben, die Art wie wir wohnen, wie wir uns anziehen und wie wir essen verglichen. Das haben die Kinder sehr gerne gemacht. Wir fanden, Respekt haben heißt, dass alle Kinder mitspielen dürfen und keines ausgeschlossen wird. Jedes Kind bekam ein Heft, das es mit nach Hause nehmen durfte. Viele haben darüber mit ihren Eltern gesprochen und diese so in unser Aktion mit einbezogen. 

Wir ziehen direkt nach den Weihnachtsferien an zwei Tagen während der Betreuungszeiten mit unseren Vorschulkindern durch vier, manchmal auch sechs Straßen in der Nähe unserer Einrichtung. Wir klingeln, singen unser Lied und bitten um Geld für Kinderprojekte in armen Ländern, die vom Kindermissionswerk unterstützt werden. Anschließend geben wir einen Aufkleber mit dem traditionellen Segensspruch 20+C+M+B+16 ab, den die Kinder auch erklären können. Er ist in lateinischer Sprache und wünscht: „Christus segne dies Haus“. Oft werden wir schon erwartet und die Leute haben bereits das Geld bereit gelegt, das sie den Kindern für die Projekte geben wollen. In vielen Familien werden den Kindern zusätzlich auch Bonbons oder Süßigkeiten angeboten, die wir dann sammeln, um sie später in der Kita zu teilen. Manchmal werden wir auch eingeladen, herein zu kommen und die Krippe anzusehen. Bisher war noch niemand unfreundlich zu uns, eher im Gegenteil.

In diesem Jahr war es bitter kalt, aber unsere Kinder waren sehr tapfer. Als wir durchgefroren in die Kita zurückkamen, haben wir uns aufgewärmt und erst einmal ein bisschen Schokolade gegessen. Danach haben wir das eingesammelte Geld gezählt. Wir haben etwa 500 € bekommen. Darauf waren die Kinder richtig stolz. Damit würde das Kindermissionswerk vielen Kindern helfen können. Auch haben sich die meisten sehr gerne verkleidet. Von den Hausbesuchen wurde noch lange erzählt, nicht nur bei uns, sondern sicher auch zu Hause. Manchmal war auch noch die Rede von den Kindern aus Bolivien. Wir würden uns nicht wundern, wenn wir in den nächsten Jahren unser ehemaligen Kindergartenkinder, die dann zu Schule gehen, auch noch einmal bei den Sternsingern antreffen würden.  

Erzählt von Astrid Esser-Breuer, Standortleiterin, Terez Budavari und Maija Beaujean, Erzieherinnen im Kath. Familienzentrum. St. Mariä Heimsuchung

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